am 25.07.2013 um 12:27 Uhr
eingetroffen um 12:38 Uhr
Personensuche im Wasser
Vermisste Person im Bereich Badesee
- 1 Einsatzleiter DLRG
- 5 Einsatztaucher
- 1 Bootsführer
- 4 Helfer KatS
Kurzbericht:
Erst gegen 20 Uhr kam die erlösende Nachricht für alle Beteiligten. „Er hat sich bei seiner Mutter gemeldet. Ihm gehe es gut“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen auf Nachfrage mit. Dass die Geschichte ein gutes Ende nehmen würde, war nicht zu erwarten. Die Indizien deuteten darauf hin, dass dem Anhalter etwas zugestoßen sein könnte.
Hauptkommissar Engelbert Lenhart, Leiter der Polizeistation Bensheim, berichtete von der Großfahndung, die am Donnerstagmorgen in Gang gesetzt wurde. Mitarbeiter des Rasthofs Bergstraße hatten die Polizei alarmiert. Der junge Mann sei am Vorabend als Anhalter angekommen. Rucksack und anderes Gepäck stünden noch da, wo sie am Vorabend abgestellt wurden, doch der Tramper sei verschwunden.
Die Polizei konnte Kontakt zur Mutter des Mannes aufnehmen, die in Norddeutschland wohnt. Das war das Reiseziel des Vermissten, der sich nach dem Besuch eines Freundes in Freiburg auf den Weg gemacht habe.
Der Bensheimer Badesee am Berliner Ring liegt direkt hinter dem Rasthof Bergstraße. Deshalb setzte die Polizei ihren Hubschrauber ein und alarmierte die Freiwillige Feuerwehr. Acht Taucher aus den DLRG-Ortsgruppen Heppenheim, Lampertheim und Bensheim waren im Einsatz.
Taucher und Hund suchen im SeeDer Polizeihubschrauber überflog am Vormittag die freie Fläche zwischen Badesee und städtischer Grillanlage sowie das nähere Umfeld. Auch am Boden durchkämmten Polizisten das Gebiet. Bensheimer Feuerwehrleute unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Willi Plaschke kämpften sich durchs Dickicht rund um das Gewässer.
Der Badesee war während der Suchaktion gesperrt. Besucher wurden am Eingang darüber informiert, dass sie an den Strand können, aber nicht ins Wasser dürfen.
Verstärkung erhielten die Taucher von der Rettungshundestaffel. In Schlauchbooten wurden die Hunde auf ihre Mission geschickt. Die gut ausgebildeten Tiere können Fährten im Wasser aufnehmen, erläuterte Peter Jäger. Der stellvertretende Einsatzleiter des Bergsträßer DLRG koordinierte die Aktion. Mehrere hundert Badegäste verfolgten die Bemühungen der Retter. Die meisten zeigten Verständnis, dass sie für längere Zeit auf dem Trockenen sitzen mussten.
Der 24 Jahre alte Mann gilt als erfahren, hat Touren als Anhalter in der ganzen Welt hinter sich. Gemeldet ist er nach Auskunft der Polizei und den Angaben in seinem Pass zufolge in einer Gemeinde im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Dort leben die Eltern. Die Mutter habe vergeblich versucht, ihren Sohn zu erreichen. Auch die Polizei konnte keinen Kontakt herstellen. Der Versuch einer Funkpeilung schlug fehl. Auf den Parkplätzen an den Autobahnen 5 und 67 in der Umgebung, die von der Polizei abgefahren wurden, fanden sich ebenfalls keine Hinweise.
„Wenn wir ihn jetzt nicht finden, haben wir kaum weitere Anhaltspunkte“, bemerkte Lenhart. Am frühen Abend brachen die Helfer die Suche ab. Die erlösende Nachricht kam wenig später. Der 24 Jahre alte Mann hatte sich wohl in einer für ihn subjektiven persönlichen Ausnahmesituation befunden, als er sich auf der Raststätte Bergstraße aufhielt. Er wollte schnell in Richtung Heimat, heißt es im Polizeibericht. Ihm habe sich eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Norden geboten, die er wahrnahm und dabei nicht an seine persönlichen Gegenstände gedacht. Dass der Mann ohne seine Habseligkeiten und ohne seinen Reisepass die Tour fortgesetzt hat, hatte Rätsel aufgegeben; zumal die Mutter versicherte, dass ihr Sohn in keinem Fall freiwillig die Gitarre zurücklassen würde.
Weitere Kräfte:
- Feuerwehr Bensheim
- DLRG Lampertheim
- Feuerwehr Frankental (Suchhunde)
- Polizei
- RTW RKB 11/85-1
- MTF DLRG Support RKB 11/19-3